Landesausbau im Hochmittelalter

Etwa ab dem 12. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung, neues Ackerland und Weiden muss­ten gerodet werden. Vor allem Adelsfamilien und Klöster aus dem Mittel­land und den Voral­pen organisierten diesen sogenannten Landesausbau: die Adelshäuser Lenzburg, Sel­lenbüren-Re­gens­berg, Habsburg und Brienz-Ringgenberg-Raron, sowie die Klöster Muri und Mur­bach-Luzern. Landesausbau war nicht nur eine Vergrösserung der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Ebenso wichtig waren der Ausbau und die "Verdichtung" der Adelsherrschaften. Die Herrschaft der Adelshäuser über die Besitzungen in Nidwalden war je­doch nur ober­flächlich. Lokale Verwalter, die sogenannten Dienstadligen, handelten zwar offiziell im Auf­trag der Adelsfamilien, in Wirklichkeit herrschten sie jedoch recht selbst­ständig.

Viele der Adelsbesitzungen verschwanden wieder. Bis 1283 gingen die meisten Besitzungen durch Schenkungen, Verkauf oder Tausch an die Klöster über. Im 13. Jahrhundert blieben nur die beiden Klöster Murbach-Luzern und Engelberg sowie die Adelsfamilie der Habsbur­ger als grössere Herrschaften im Tal übrig. Die Besitzungen der Klöster waren grundherrschaftlich organisiert: Die einzelnen Bauern­güter wurden von Verwaltungszent­ren, den Dinghöfen, aus verwaltet. Das Klos­ter Murbach-Luzern hatte noch im 14. Jahrhundert einen solchen Ding­hof in Stans mit 18 abhängigen Erblehen und 30 zinspflichtigen Gütern. Das Kloster En­gelberg hatte einen etwas kleineren Dinghof in Buochs.