Rückkehr zur alten Ordnung und neue Gedanken

Die helvetische Ordnung hatte keinen Bestand: Nach dem Abzug der französischen Trup­pen aus der Schweiz 1802 wurde in Nidwalden die Landsgemeinde wieder eingeführt und Schritt für Schritt zur alten Ordnung zurückgekehrt. 1815 verweigerte Nidwalden trotzig und politisch ungeschickt die Zustimmung zum neuen eidgenössischen Bundesvertrag und trat gar aus dem Bund aus. Erst nach dem Einmarsch von Bundestruppen lenkte Nidwalden ein, be­zahlte seinen Widerstand jedoch mit dem Verlust Engelbergs an Obwalden. Darauffolgende Ressentiments und Unruhen prägten die 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und ver­stärkten die Spannungen zwischen konservativen und fortschrittlichen Kräften im Kanton.

Ab den 1830er Jahren nahmen vermehrt auch liberale, eidgenössisch gesinnte Persönlich­keiten Einfluss auf das öffentliche Leben. Sie fanden sich in der "Rotzloch-Gesellschaft“ – benannt nach ihrem Tagungsort – oder im Vaterländischen Verein zusammen. Ihre Zei­tung, das "Nidwaldner Wochenblatt", wurde jedoch auf Betreiben der Geistlichkeit 1844 nach we­nigen Nummern verboten. Viele Liberale und auch aufgeschlossene Konservative begannen, sich im Privaten sozial zu engagieren: Sie waren massgeblich an der Gründung der ersten Bank im Kanton (Ersparniskasse Nidwalden), an der Förderung der Bildung (Sekundarschu­len) sowie an der Errichtung des Kantonsspitals beteiligt. Ein wichtiges Anliegen war ihnen die wirtschaftliche Entwicklung; die Bevölkerung sollte Zugang zu mehr und vielfältigeren Erwerbsmöglichkeiten bekommen.