Wirtschaft und Bevölkerung bis zum Zweiten Weltkrieg

Bis ins 20. Jahrhundert blieb Nidwalden ein Agrarkanton. Verkehrsmässig war der Kan­ton schlecht erschlossen, und Industrialisierung hatte es im 19. Jahrhundert kaum gege­ben: Die Bevölkerung stand dem "Fabrikleben" skeptisch gegenüber und die vermögende Bevölkerungsschicht bevorzugte die traditionellen Wirtschaftszweige Viehzucht, Käseherstellung und -handel, Obstbau sowie den Kapitalhandel mit bodengebundenen Wertpapieren (Gülten). Die Papierfabrik im Rotzloch und die Seidenspinnerei in Buochs blie­ben lange die einzigen grösseren Industriebetriebe in Nidwalden.

Wegen des Ausbleibens der Industrialisierung und der schlechten Verkehrslage war das Be­völkerungswachstum im Vergleich zur Schweiz bis 1870 unterdurchschnittlich, und bis 1930 blieb es gering.