Der kantonale Führungsstab beendet seinen Corona-Einsatz

6. Juli 2020

Die Corona-Pandemie ist abgeflacht und der Bundesrat hat die Massnahmen zur Eindämmung weitgehend gelockert. Im Kanton Nidwalden ist die Lage seit Wochen stabil. Der Regierungsrat hat deshalb mit den Verantwortlichen des kantonalen Führungsstabs entschieden, dessen Einsatz zu beenden.
(→ Ergänzung am Textende beachten)

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im eigenen Land hat der Nidwaldner Regierungsrat Anfang März den kantonalen Führungsstab aufgeboten und mit der Koordination und Vorbereitung der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus betraut. In verschiedenen Teams kümmerten sich die Mitglieder des Führungsstabs zusammen mit Mitarbeitenden der Verwaltung und Spezialisten aus dem Kanton nicht nur um gesundheitlichen Belange, sondern auch um die Beschaffung von Schutzmaterial, um die Bereitstellung des benötigten Personals und um eine proaktive Information an die Bevölkerung. Von Beginn weg eingebunden waren Vertreter des Kantonsspitals, der Zentralbahn oder von Postauto Zentralschweiz. Ein besonderer Fokus wurde auch auf die Schulen gelegt, indem der Leiter des Amtes für Volksschulen und Sport in den Führungsstab integriert wurde.

An insgesamt 22 Rapporten, an denen stets auch Mitglieder des Regierungsrats teilnahmen, verschaffte sich der Führungsstab jeweils ein aktuelles Bild über die Lage, diskutierte über Massnahmen, die nicht bereits vom Bundesrat festgelegt worden waren, setzte diese in Absprache mit dem Regierungsrat um, zog regelmässig Bilanz und passte sein Vorgehen der Entwicklung der Pandemie an. Zudem tauschte sich der Führungsstab unter der Co-Leitung von Feuerwehrinspektor Toni Käslin und Ruedi Wyrsch, Leiter Abteilung Zivilschutz, mehrfach mit den Gemeindeführungsstäben und Vertretern des kantonalen Territorialverbindungsstabs der Armee aus. Kontakt gehalten wurde zudem zur Kirche und zu Institutionen, die für ältere Menschen Dienstleistungen anbieten und die in dieser Zeit besonders gefordert waren, weil Personen ab 65 Jahren zur Risikogruppe gehören.

Zivilschutz leistet einen grossen Einsatz
Aus dem Einsatz des Führungsstabs entstand unter anderem die kantonale Helpline für die Nidwaldner Bevölkerung und für Unternehmen, die ihre Fragen oder Anliegen rund um COVID-19 und dessen Auswirkungen telefonisch oder per E-Mail platzieren konnten. Die Helpline ist gegenwärtig immer noch erreichbar von Montag bis Freitag. Für die Beantwortung der Fragen sorgen Mitarbeitende des Gesundheitsamtes, während der stärksten Phase der Pandemie wurden sie von Mitgliedern der kantonalen Zivilschutzorganisation unterstützt. Der Zivilschutz leistete darüber hinaus auch am Kantonsspital Nidwalden einen längeren Einsatz und half bei der Triage von Patienten und bei der Aufklärung von Besuchern am Spitaleingang. Weiter gelang es dem Führungsstab, zum richtigen Zeitpunkt Schutzmaterial für die kantonalen Gesundheitseinrichtungen sowie zusätzliche Beatmungsgeräte fürs Spital anzuschaffen. Letztere wurden glücklicherweise nicht gebraucht, da Nidwalden im Vergleich zu anderen Kantonen glimpflich davongekommen ist. Bis heute wurden 124 nachgewiesene Erkrankungen verzeichnet, seit Wochen sind keine Neuinfektionen mehr registriert worden.

Die stabile Lage im eigenen Kanton, die Lockerungen der Massnahmen und die Herabstufung von der ausserordentlichen in die besondere Lage haben den Regierungsrat und die Stabsverantwortlichen dazu veranlasst, den Einsatz des Führungsstabs zu beenden und die restlichen Aufgaben mit der ordentlichen Verwaltungsstruktur zu bewältigen. Der Führungsstab wird einen Schlussbericht erstellen und dabei auch eine selbstkritische Reflexion vornehmen. «Die Verbesserungsvorschläge werden in die Aktualisierung des kantonalen Pandemie-Plans einfliessen», sagt Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser. «Grundsätzlich haben sich der Pandemie-Plan und die entsprechende Vorarbeit in der Krise aber bewährt.» Der Regierungsrat ist überzeugt, dass die Einberufung des Führungsstabs richtig war und zur Entlastung der stark geforderten Verwaltung beigetragen hat. «Es ist dem Regierungsrat ein besonderes Anliegen, dem Führungsstab für die geleistete Arbeit ein grosses Dankeschön auszusprechen», so Karin Kayser.

«Damit die Gefahr einer zweiten Welle klein bleibt, können alle ihren Beitrag leisten, indem sie nach wie vor die Abstands- und Hygieneregeln befolgen, sich im öffentlichen Verkehr an die Maskenpflicht halten und bei Krankheitssymptomen zu Hause bleiben, sich testen lassen und korrekte Angaben zu den Kontaktpersonen machen», sagt Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger. Da eine Prognose zum weiteren Verlauf mit den aktuellen Lockerungen schwierig ist und jüngst in anderen Landesteilen Infektionsherde aufgeflammt sind, treibt der Kanton seine Eventualplanungen voran, um im Fall eines punktuellen Anstiegs in Nidwalden die richtigen Massnahmen anzuordnen und eine Ausbreitung einzudämmen.   

Ergänzung vom 22. Juli 2020: Unter der Federführung der Gesundheits- und Sozialdirektion beschäftigt sich seit Auflösung des Führungsstabs ein verkleinerter Koordinationsstab mit den Eventualplanungen. Er beobachtet die Lage im Kanton weiterhin kontinuierlich, um im Bedarfsfall spezfische Massnahmen anzuordnen, die dem Schutz der Gesundheit bzw. der Eindämmung einer möglichen Ausbreitung des Coronavirus dienen. 

Fühungsstab Kernteam
Das Kernteam des kantonalen Führungsstabs (vorne rechts Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger, neben ihr Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser) stand zusammen mit weiteren Spezialisten aus der Verwaltung sowie externen Partnern im Kanton über mehrere Monate im Corona-Einsatz.

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