Entwicklung der Ürten (Genossenschaften)

Der wirtschaftliche Wandel stärkte die Ürten, wie die lokalen landwirtschaftlichen Genos­sen­schaften in Nidwalden heissen. Ürten gab es bereits seit längerer Zeit, aber erst im Verlauf des landwirtschaftlichen Wandels im Spätmittelalter wuchsen sie zu Körperschaften, in de­nen sich die lokale Politik abspielte.

Genossenschaftliche Elemente sind zu­erst in den Dörfern Stans und Bu­ochs fassbar, wo wohl auch gemeinsame Wuhrbauten (Schutzdämme) an der Engelberger Aa eine Rolle spielten. Ab dem 14. Jahrhundert, parallel zur Spezialisierung der Landwirtschaft hin zu einer exportorientierten Grossviehhaltung, traten die Ürten vermehrt in Erscheinung. Ihre politische Bedeutung nahm zu und die Ürten ent­wickelten sich zu einer Art Vorläufer der heutigen Gemeinden. Beispiele sind die Dorfeinungen von Buochs aus den Jahren 1399 und 1433, in denen Fragen der landwirtschaftlichen Nutzung geregelt wurden und Bedingungen für die Aufnahme neuer Dorfleute formuliert wurden. Die Ürten blieben bis ins 19. Jahrhundert tragende Elemente der Staatsorganisation.