Aufschwung dank Tourismus

Neue Verdienstmöglichkeiten und wirtschaftlichen Fortschritt brachte ab den 1870er-Jahren der Tourismus. Die Belle Epoque-Hotels auf dem Bürgenstock, in Fürigen und Emmetten (Schöneck) erlangten internationale Bedeutung. Daneben etablierten sich fast alle Gemeinden als Sommerferienorte für ein mittelständisches Publikum.

Der neue Wirtschaftszweig beschäftigte einen wachsenden Teil der Bevölkerung – auch Frauen – und wurde zu einer Stütze der lokalen Wirtschaft. Direkt oder indirekt profitierten auch die Verkehrsdienstleister, der Lebensmittelhandel, die Landwirtschaft und das Gewerbe vom Tourismus. Und schliesslich brachte der Ausbau der touristischen Infrastruktur moderne Errungenschaften wie elektrisches Licht und verbesserte Wasserver­sorgung, aber auch bessere Verkehrsverbindungen und Telefonanschlüsse, die auch der einheimischen Bevölkerung zu Gute kamen.

Für die touristische Erschliessung von Nidwalden waren insbesondere zwei liberale Tourismuspioniere, der Kernser Franz Josef Bucher-Durrer und der Stansstader Kaspar Blättler, verantwortlich. Bucher-Durrer baute in Nidwalden die Bürgenstock-Hotels und die Stanserhornbahn, Blättler errichtete 1860 die erste Acheregg-Brücke und betrieb ein Kurhotel im Rotzloch. Der Tourismus-Boom brach mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein, die Branche vermochte sich auch nach Kriegsende nur zögerlich zu erholen.