Infoveranstaltung zu Wohnen und Bauen stösst auf reges Interesse

3. Mai 2024

Wie in weiten Teilen der Schweiz ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt auch in Nidwalden angespannt. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Kantons wurden mögliche Ansätze diskutiert, die zu einer Entspannung beitragen können.

Im Kanton Nidwalden ist es in den vergangenen Jahren anspruchsvoller geworden, eine geeignete Wohnung zu finden. Die Leerwohnungsziffer lag bei der letzten Messung im Sommer 2023 noch bei 0,82 %. Drei Jahre zuvor betrug dieser Wert noch 1,78 %. Damit ist der Anteil der freistehenden Wohnungen in dieser Zeitspanne – gleich wie in vielen anderen Kantonen – deutlich zurückgegangen.

Mit dieser Entwicklung gehen verschiedene Herausforderungen einher. Viele davon hat der Kanton im Vorjahr an verschiedenen Anlässen mit den Gemeinden diskutiert, zumeist durch die für die Themen Wohnen und Bauen zuständigen Direktionen – in erster Linie Baudirektion und Volkswirtschaftsdirektion. Die Gemeinden sind gemäss der Kantonsverfassung für das Wohnungswesen zuständig. Immer wieder hat sich dabei gezeigt, dass der Wohnungsmarkt vielschichtig und komplex ist und dass eine Entspannung nur dann möglich ist, wenn alle involvierten Akteure, so auch private und politische Organisationen, sich gewillt zeigen, gemeinsam Lösungen zu suchen. Diese Haltung hatte im Februar auch alt Landrat Bruno Duss vertreten, der in einem offenen Brief vom Kanton die Einberufung eines runden Tisches zur Diskussion der Wohnungsknappheit gefordert hatte.

Vor diesem Hintergrund haben die Baudirektion, die Volkswirtschaftsdirektion und die Landwirtschafts- und Umweltdirektion am 1. Mai 2024 im Klostersaal des Culinarium Alpinum eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Eingeladen waren Delegationen von Verbänden, Vereinen, der Korporationen, der Gemeindepräsidentenkonferenz sowie von politischen Parteien. Insgesamt nahmen Vertreterinnen und Vertreter von 16 Organisationen teil. Damit die Diskussion zum Thema «Wohnen und Bauen in Nidwalden» möglichst faktenbasiert erfolgen konnte, präsentierten Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer, Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger und Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen in einem ersten Teil einen Überblick über die Ausgangslage. Neben Statistiken zum Nidwaldner Wohnungsmarkt und den relevanten gesetzlichen Grundlagen wurden den Anwesenden auch raumplanerische Rahmenbedingungen und Ideen zur Anpassung von Prozessen vorgestellt, welche Ansätze für Lösungen und Herausforderungen enthalten. Weiter wurde aufgezeigt, dass die bevorstehende Umsetzung des Hochwasserschutzprojektes beim Buoholzbach dafür sorgen dürfte, dass im Stanser Talboden zahlreiche Bauprojekte realisiert werden können, die aktuell aufgrund der Gefahrenlage bei Hochwasser noch blockiert sind.

In der anschliessenden Diskussion brachten sich die Organisationen rege ein. Vorgebrachte Lösungsansätze reichten von der Forderung nach starken Deregulierungen bei Raumplanungs- und Bauvorschriften bis hin zum Ruf nach gesetzlichen Bestimmungen, mit denen die Erstellung von preisgünstigen Wohnungen bei Bauprojekten staatlich verordnet wird. Diese wurden sehr kontrovers diskutiert.

Einigkeit herrschte hingegen darin, dass die Erstellung von bedarfsgerechtem und preisgünstigem Wohnraum gelingen kann, wenn Organisationen und Investoren, die solche Wohnungen bereitstellen wollen, von Gemeinden und Kanton im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt werden. Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger verwies dabei auf verschiedene erfolgreiche Projekte mit preisgünstigem Wohnraum, die in den letzten Jahren in Nidwalden verwirklicht worden sind. «An diesen erfolgreichen Beispielen gilt es sich zu orientieren. Sie zeigen: Auch im aktuell schwierigen Umfeld ist es möglich, in Nidwalden preisgünstigen Wohnraum zu erstellen», so Othmar Filliger.

→ Die an der Infoveranstaltung präsentierten Folien finden Sie hier.

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