Der Bannalp-Streit

Zu Auseinandersetzungen quer durch die Parteien führte in den 1930er Jahren die Idee der Eigenversorgung mit elektrischem Strom. 1934 setzte sich nach heftigen Kämpfen eine Volksbewegung für den Bau eines Elektrizitätswerks auf der Bannalp gegen die Mehrheit von Regierung und Landrat durch. Die neuen Kräfte dominierten in der Folge die Regierung und lieferten sich mit den Gegnern heftige Auseinandersetzungen, die den politischen Frieden im Kanton weiterhin strapazierten. Beide Seiten führten Kampagnen, die auch mit persönlichen Verunglimpfungen und aggressiver Propaganda operierten. Das politische Erdbeben verebbte erst im Verlauf des Zweiten Weltkrieg. Das politische Erbe der "Bannalper" bestand auf lange Sicht in einem wirtschaftsfreundlicheren Konservativismus.

Der Entscheid zum Bau des eigenen Kraftwerks sollte sich als klug erweisen. Die Gewinne aus dem Stromverkauf erleichterten es dem Kanton, weitere grosse Infrastrukturprojekte, vor allem im Autobahn- und Eisenbahnbau, zu finanzieren.