Energiemangellage

zuletzt aktualisiert: 3. November 2023

Nach der drohenden Energiemangellage im vorangegangenen Winter 2022/23 ist die Stromversorgung derzeit stabil und ohne Einschränkungen gewährleistet. Der Bund hat für den kommenden Winter 2023/24 verschiedene Reservekapazitäten bereitgestellt, um der weiterhin mit Unsicherheiten behafteten Versorgungslage zu begegnen.

Der Kanton Nidwalden seinerseits setzt die Optimierungen in den Gebäudetechnik-Bereichen fort, um den Stromverbrauch dauerhaft zu reduzieren. Gleichzeitig appelliert der Kanton an Bevölkerung und Wirtschaft, an den Gewohnheiten zum schonenden Umgang mit Strom festzuhalten. Dies einerseits aus ökologischen Gründen, aber auch im Hinblick auf weitere Winter, in denen eine Energiemangellage drohen kann.
 

Einfache Tipps zum Stromsparen

Die Bevölkerung kann mit relativ geringem Aufwand Energie einsparen und so das ganze Jahr ihren Teil zu einem schonungsvollen Umgang mit Strom beitragen.

Das sind bewährte Spartipps

  1. Kochen mit Deckel
    → Beim Kochen verdampft ein Grossteil der Energie. Setzen Sie immer einen Deckel auf den Topf, der die Energie zurückhält.
     
  2. Licht löschen
    → Brennendes Licht in einem leeren Raum verpufft unnötig Energie. Schalten Sie es aus, wenn Sie den Raum verlassen.
     
  3. Geräte richtig abschalten
    → 
    Computer, TV-Geräte und Kaffeemaschinen verbrauchen auch im Stand-by- und Schlafmodus Energie. Schalten Sie diese Geräte immer ganz aus.
     
  4. Duschen statt baden
    → 
    Sparen Sie viel Warmwasser, indem Sie nur kurz und nicht zu warm duschen und auf zu häufiges Baden verzichten.
     
  5. Stosslüften statt Dauerlüften
    → Sorgen Sie mit Stosslüften für Frischluft in den Räumen und verzichten Sie auf gekippte Fenster oder Dauerlüften – vor allem, wenn die Heizung im Einsatz ist. Ansonsten verpufft wertvolle Heizwärme.
     

Sparanstrengungen des Kantons

Der Nidwaldner Regierungsrat hatte im Oktober 2022 Massnahmen beschlossen, um den Stromverbrauch in Gebäuden der öffentlichen Verwaltung und der kantonalen Schulen zu senken. Im April 2023 hat er diese aufgrund der stabilen Versorgungssituation wieder aufgehoben, jedoch an die Eigenverantwortung im täglichen Umgang mit Strom appelliert. Zudem setzt der Kanton die Optimierungen in den Gebäudetechnik-Bereichen fort.

Aus Sicht des Regierungsrates haben sich die Massnahmen während des Winters 2022/2023 weitestgehend bewährt.

Das sind die wichtigsten Massnahmen

  • Raumtemperatur: Diese wird bei Normalbetrieb in Büroräumen und Schulzimmern auf 20 Grad und in Turnhallen auf 17 Grad begrenzt. In nur selten genutzten Räumen wird die Temperatur auf 13 Grad gesenkt.
     
  • Wasser: Die Warmwasserfunktion der Wasserhähne wird ausser Betrieb genommen. Es wird zudem sensibilisiert, nicht zu lange und nicht zu heiss zu duschen.
     
  • Lüftung: Der Luftaustausch erfolgt durch Stosslüftung. Kein Dauerlüften und keine gekippten Fenster. Am Wochenende werden Lüftungsanlagen abgeschaltet.
     
  • Beleuchtung: Nur genutzte Räume werden beleuchtet und Glüh- oder Halogenlampen laufend durch LED-Lampen ersetzt. Die Leuchtmittelleistung wird gesenkt. Die Nachlaufzeit der Bewegungsmelder wird reduziert. Die Aussenbeleuchtung an eigenen Gebäuden wird auf ein sicherheitsrelevantes Minimum beschränkt. Zudem wird auf die Beleuchtung von Denkmälern, Informationsstellen, Leuchtreklamen oder Schaufenstern bei kantonalen und kommunalen Gebäuden verzichtet.
     
  • Elektronische Geräte: Mobile Heizgeräte sind verboten und individuelle Geräte wie private Kaffeemaschinen bei Nichtgebrauch auszustecken. Computer werden abends heruntergefahren.
     
  • Personal: Die Mitarbeitenden werden auf die Massnahmen sensibilisiert und dazu angehalten, ihren Beitrag eigenverantwortlich zu leisten. So werden sie zum Beispiel auch ermuntert, statt den Lift vermehrt Treppen zu benutzen.


Energiemangellage – was hat dies zu bedeuten? 


Nützliche Links


Was tun bei einem Stromausfall?

  1. Bewahren Sie Ruhe. Ein Stromausfall ist noch kein Notfall.
  2. Prüfen Sie den Sicherungskasten. Ist eine Sicherung deaktiviert? Versuchen Sie diese wieder zu aktivieren – falls dies nicht gelingt, wenden Sie sich an Ihren Hauswart oder Elektroinstallateur.
  3. Ist keine Sicherung deaktiviert? Dann dürfte es sich um einen Stromausfall im Gebiet handeln. Hören Sie Radio, je nach Ausmass des Stromausfalls werden entsprechende Meldungen abgesetzt – halten Sie dafür ein batteriebetriebenes Radio bereit.
  4. Sofern das Internet noch funktioniert, konsultieren Sie die Webseiten des Elektrizitätswerk Nidwalden (www.ewn.ch) oder des Kantons (www.nw.ch) für weiterreichende Informationen. Handelt es sich um ein örtliches Problem bei der Netzinfrastruktur des EWN, werden auf dessen Webseite Informationen aufgeschaltet. Finden Sie auf Anhieb nichts, besuchen Sie die Webseite(n) später nochmals.
  5. Schalten Sie netzbetriebene Geräte ab und stecken Sie diese aus.
  6. Vermeiden Sie unnötige Anrufe und wählen Sie Notrufnummern nur in Notfällen.

Ist der Stromausfall grossflächig und hält über längere Zeit an?

  1. Informieren Sie Ihre Nachbarn und helfen Sie pflegebedürftigen Bekannten.
  2. Im Winter: Tragen Sie warme Kleidung und verwenden Sie Decken und Schlafsäcke, wenn die Heizung nicht funktioniert.
  3. Funktionieren Internet und Telefonie nicht mehr? Informieren Sie sich am Notfalltreffpunkt Ihrer Gemeinde über die aktuelle Lage. Dieser wird im Bedarfsfall innert weniger Stunden von den Gemeindebehörden eingerichtet. An den Notfalltreffpunkten erhalten Sie auch Unterstützung oder können Notrufe abgesetzt werden.
  4. Nutzen Sie Auto oder andere Verkehrsmittel nur für dringende Bedürfnisse. Verhalten Sie sich im Strassenverkehr besonders vorsichtig (Gefahr von ausgefallenen Ampeln, geschlossenen Barrieren usw.)

Ist der Strom zurück?

  1. Gehen Sie beim Einschalten von Geräten schrittweise vor. Schalten Sie zunächst nur dringend benötigte Geräte ein. Es können Stromschwankungen auftreten.
  2. Hören Sie Radio oder konsultieren Sie die Webseiten des EWN (www.ewn.ch) oder des Kantons (www.nw.ch) für weiterreichende Informationen
  3. Informieren Sie Ihre Nachbarn.
     

Notvorrat und Notfalltreffpunkte

Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter werden täglich über ein gut funktionierendes Verteilersystem transportiert. Fällt dieses System aus, wie es bei einem länger andauernden Stromausfall eintreffen könnte, können Teile der Bevölkerung von der Lebensmittelversorgung abgeschnitten werden. Deshalb wird empfohlen, auch in «Friedenszeiten» ständig einen Vorrat für rund eine Woche zu halten – denn Krisen und Katastrophen können rasch und unangekündigt eintreffen!
Mehr Informationen zum Notvorrat

Informieren Sie sich über den Notfalltreffpunkt in Ihrer Gemeinde!

Der Kanton Nidwalden ist einer der Ersten, der Notfalltreffpunkte in jeder Gemeinde eingeführt hat. Diese befinden sich zumeist bei Schul- oder Gemeindehäusern oder bei Turnhallen. Die Notfalltreffpunkte werden bei zyklischen Abschaltungen mit ungewissen Auswirkungen und bei länger andauernden Stromausfällen in Betrieb genommen, weil davon auszugehen ist, dass die gewohnten Kommunikationsmittel nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr funktionieren. Die Bevölkerung erhält bei den Notfalltreffpunkten Unterstützung sowie Informationen zur Lage und zu Verhaltensanweisungen. Auch Notrufe können an den Notfalltreffpunkten abgesetzt werden. Der Bevölkerung wird empfohlen, sich über den Standort in ihrer Gemeinde zu informieren.
→ Mehr Informationen zu den Notfalltreffpunkten
 

Medienmitteilungen des Kantons

→ 26.4.2023: Energiemangellage: Regierungsrat appelliert an Eigenverantwortung
→ 27.1.2023: Broschüre zu Notfalltreffpunkt wird allen Haushaltungen zugestellt
→ 5.12.2022: Kanton bereitet sich auf verschiedene Strom-Szenarien vor
→ 3.11.2022: Kanton und Gemeinden spannen beim Stromsparen zusammen
→ 16.9.2022: Regierungsrat trifft Vorkehrungen für mögliche Strommangellage

Zugehörige Objekte