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Solitär ASS-Tagesschule
Die Solitär ASS-Tagesschule Nidwalden in Obbürgen ist eine Sonderschule, die autistischen Kindern und Jugendlichen eine massgeschneiderte schulische Betreuung bietet. Das pädagogische Team besteht aus ausgebildeten Heilpädagogen, Lehrpersonen und Sozialpädagogen, die Lernende ab 10 Jahren begleiten. Voraussetzung für die Aufnahme ist eine offizielle Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ohne kognitive Einschränkungen.
Die Solitär ASS-Tagesschule bietet eine Tagesstruktur mit integriertem Mittagessen, bei dem die Lernenden aktiv bei praktischen Aufgaben mitwirken können. Dies fördert nicht nur die schulische Entwicklung, sondern auch die Alltagskompetenzen der Lernenden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der individuellen und ganzheitlichen Förderung jedes Einzelnen. Die Unterrichtsinhalte werden den spezifischen Bedürfnissen jedes Einzelnen angepasst. Dabei wird der Lehrplan 21 nach Möglichkeit eingehalten, um eine Wiedereingliederung in eine Regelschule oder eine passende Anschlusslösung zu erleichtern.
Ein wesentlicher Aspekt des Schulalltags ist die Schaffung klarer Strukturen und Routinen, die den Lernenden Sicherheit und Orientierung bieten. Durch diese festen Abläufe wissen sie stets, was als Nächstes kommt, und können sich in einem stabilen Umfeld entfalten. Die Räumlichkeiten sind gezielt reizarm gestaltet, um den individuellen sensorischen Empfindlichkeiten der Lernenden gerecht zu werden. Faktoren wie Lärm, Licht und andere Reize werden dabei besonders berücksichtigt.
Eine einfache und klare Sprache unterstützt die Kommunikation. Visualisierungen wie Bilder und Symbole werden eingesetzt, um Verständnisprobleme zu minimieren. Soziale Regeln werden verständlich erklärt, und gezielte Unterstützung hilft den Lernenden, soziale Interaktionen in einem sicheren Rahmen zu üben. Dabei werden die individuellen Stärken und Interessen der Lernenden in den Unterricht integriert, um ihre Motivation und die Freude am Lernen zu fördern.
Was ist ASS?
Menschen aus dem Autismus-Spektrum nehmen die Welt anders wahr und haben Schwierigkeiten, sich in andere hineinzuversetzen und angemessen zu kommunizieren. Sie erkennen Emotionen oft schlecht und vermeiden deshalb soziale Kontakte. Häufig spezialisieren sie sich auf ein Thema und bevorzugen feste Rituale im Alltag. Details nehmen sie besonders wahr, haben jedoch Probleme, eine Situation als Ganzes zu erfassen, und oft sind sie in ihren Bewegungen ungeschickt.
Autistische Menschen reagieren oft empfindlich auf Licht, Geräusche, Gerüche oder Berührungen. Diese Sinnesempfindlichkeiten führen dazu, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Umwelt als Ganzes zu verstehen, was auch das Lernen erschwert.
Die autistischen Merkmale treten in stark unterschiedlichen Ausprägungen auf, womit jeder Mensch im Autismus-Spektrum einzigartig ist. Autismus ist angeboren und nicht heilbar, jedoch können Betroffene lernen, besser damit umzugehen, wenn sie die richtige Unterstützung erhalten.
Aufnahmeprozess
Der Schulpsychologische Dienst ist die zuständige Abklärungsstelle für verstärkte Massnahmen. Die Anmeldung beim Schulpsychologischen Dienst (SPD) ist bis Anfang Dezember durch die schulischen Fachpersonen, die Schulleitung und die Eltern gemeinsam einzureichen.
Die Abklärungen und Gespräche beim SPD finden zwischen Dezember und Februar statt. Besteht nach dem Abklärungsprozess ein ausgewiesener Bedarf, beantragt der Schulpsychologische Dienst Nidwalden die Massnahme beim Amt für Volksschulen und Sport (Stelle für Sonderpädagogik). Den definitiven Aufnahmeentscheid erhalten Sie im April. Dieser wird in Form einer Verfügung durch das Amt für Volksschulen und Sport (Stelle für Sonderpädagogik) erfolgen.