Busangebot soll ausgebaut werden – Rückzug von Postulat

16. März 2023

Die Idee einer Bahnanbindung von Ennetbürgen, Buochs und Beckenried ist im Rahmen des Gesamtverkehrskonzeptes Nidwalden geprüft worden. Die Chancen auf eine Realisierung werden vom Regierungsrat als sehr gering eingestuft. Er setzt auf den Ausbau des Busangebotes. Aufgrund dieser Ausgangslage hat Landrat Dominik Steiner seinen Vorstoss für eine durchgängige Bahnverbindung in die Seegemeinden zurückgezogen.

Landrat Dominik Steiner, Ennetbürgen, und Mitunterzeichnende haben 2021 in ihrem Postulat verlangt, dass der Nidwaldner Regierungsrat eine durchgängige Bahnverbindung in die Seegemeinden prüft. Die Verkehrsinfrastruktur baue stark auf den motorisierten Individualverkehr auf und Ennetbürgen, Buochs sowie Beckenried seien heute lediglich mit Bussen und teilweise mit Schiffen an den öffentlichen Verkehr angebunden. Im Rahmen des Gesamtverkehrskonzeptes, welches der Regierungsrat im November 2022 verabschiedet hat, wurde erkannt, dass für die Bewältigung der wachsenden Verkehrsmenge auch das Angebot im öffentlichen Verkehr auszubauen ist. Was die Seegemeinden betrifft, so sollen die Verbindungen ab Stans verbessert werden. Insbesondere das geplante Industriegebiet beim Flugplatz Buochs soll gut angebunden werden, aber auch die Busverbindungen in der Region um den Flugplatz sollen künftig optimaler auf die Bahnanschlüsse in Stans abgestimmt werden.

Nicht weiter verfolgt wird hingegen die Idee eines Bahnangebots in die Seegemeinden. Eine Umsetzung wird vom Regierungsrat als wenig realistisch erachtet. Für die Bahn-Infrastruktur ist grundsätzlich der Bund zuständig. Bereits sind zahlreiche Projekte aus der Region und aus dem ganzen Land angemeldet. Wenn überhaupt, würde eine Bahnstrecke in die Seegemeineden frühestens in einigen Jahrzehnten einer eingehenden Prüfung auf Mitfinanzierung durch den Bund unterzogen werden können. Eine solche wäre unerlässlich, um eine konkrete Umsetzung ins Auge zu fassen. «Dieser wenig aussichtsreiche Weg ist für den Regierungsrat keine Option», hält Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer fest. «Wir wollen den Reisenden möglichst rasch Verbesserungen bieten. Daher setzten wir prioritär auf den Ausbau des Busangebotes.

Doppelspurausbau in Hergiswil ist zentraler Faktor
Die Mittel des Bundes für den Ausbau der Bahn-Infrastruktur dürften in den nächsten Jahren knapp bleiben. Der Regierungsrat fokussiert seine Anstrengungen daher auf den Doppelspurausbau im Raum Hergiswil mit dem sogenannten Tunnel kurz, der zwischen Hergiswil Bahnhof und Matt realisiert werden soll. Für dieses Projekt macht er sich seit Längerem auf verschiedenen Ebenen stark. Dieses ist zwingend, um einerseits das Angebot der Zentralbahn auszubauen und andererseits die Lärmimmissionen für die Bevölkerung entlang der Strecke zu reduzieren.

Aufgrund dieser Ausgangslage hat Landrat Dominik Steiner dem Regierungsrat mitgeteilt, dass er sein Postulat zurückzieht. «Unsere Anliegen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in die Seegemeinden haben Eingang ins kantonale Gesamtverkehrskonzept gefunden», hält Dominik Steiner fest. «Auch wir erachten die Realisierung des Tunnels kurz in Hergiswil für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in Nidwalden als absolut zentral.»

Ein neuer Doppelspurabschnitt ist auch auf der Zentralbahnstrecke zwischen Stans und Dallenwil geplant. Wenn die Arbeiten plangemäss vorangehen, soll das Projekt 2026 umgesetzt sein. Ab diesem Zeitpunkt will die Zentralbahn moderneres Rollmaterial einsetzen, sodass in Zukunft zwischen Stans und Engelberg halbstündlich Züge verkehren könnten.

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