Jugend+Sport muss Subventionen wegen Teilnahmerekorden ab 2026 kürzen
Jugend+Sport (J+S) ist das grösste Sportförderprogramm des Bundes – und es ist erfolgreich: Im Jahr 2024 haben so viele Kinder und Jugendliche wie noch nie an J+S-Aktivitäten teilgenommen. Die Rekordzahlen und die Prognosen führen dazu, dass bei gleichbleibendem Kredit die Beiträge ab 2026 um 20 Prozent gekürzt werden müssen. Das Bundesamt für Sport BASPO hat seine Partner – Sportverbände und Kantone – über die jüngsten Entwicklungen und die Prognosen informiert.
Seit Jahren legt das Sportförderprogramm Jugend+Sport des BASPO einen kontinuierlichen Steigerungslauf hin; auch im letzten Jahr erreichten die Zahlen Rekordwerte: Über 680'000 Kinder und Jugendliche haben an J+S-Angeboten teilgenommen (+6% gegenüber dem Vorjahr); verzeichnet wurden 41,5 Millionen Teilnehmerstunden in J+S-Kursen (+5%) und 1,8 Millionen Teilnehmertage in J+S-Lagern (+17%). Die Gründe, warum immer mehr Kinder und Jugendliche an J+S-Angeboten partizipieren, liegen unter anderem in der Aufnahme neuer Sportarten in das J+S-Programm und der verstärkten Förderung von J+S-Lagern.
Opfer des eigenen Erfolgs
Diese aus Sicht der Sportförderung erfreuliche und erwünschte Entwicklung bei J+S hat eine finanzielle Kehrseite. Das Parlament bewilligt jährlich einen Kredit für J+S. Reicht der Kredit nicht aus, müssen – als Ultima Ratio – die Subventionstarife gekürzt werden, damit kein Kreditdefizit entsteht. Im Rekordjahr 2024 betrug der Kredit rund 115 Millionen Franken, er wurde vollständig ausgeschöpft. Im laufenden Jahr 2025 kann nur dank finanztechnischer Steuerungsmassnahmen ein Defizit verhindert und auf eine Beitragskürzung verzichtet werden.
Ab nächstem Jahr reicht Kredit nicht mehr aus
Für 2026 jedoch sieht es anders aus: Das prognostizierte Wachstum von J+S einerseits und die Sparvorgaben des Bundesrats andererseits (2,2 Millionen Franken bei J+S) werden zu einem deutlichen Kreditdefizit führen, das auch mit Steuerungsmassnahmen nicht verhindert werden kann. Deshalb müssen die Subventionstarife ab nächstem Jahr um 20 Prozent gekürzt werden. Konkret bedeutet dies: Kursorganisatoren werden pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer und Stunde statt 1.30 Franken noch 1.04 Franken erhalten; Lagerorganisationen pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer und Tag statt 16 Franken noch 12.80 Franken. Mit diesen Beitragssenkungen kann der Kredit von 115 Millionen Franken gemäss den Berechnungen des BASPO im Jahr 2026 – und abhängig vom Wachstum auch in den Folgejahren eingehalten werden.
Frühzeitige Transparenz
Sportorganisationen, Kantone und Schulen planen ihre Aktivitäten teilweise weit im Voraus. Um ihnen eine gewisse Planungssicherheit zu bieten, hat das BASPO seine Partner in diesen Tagen über die sportlichen Erfolge des Programms J+S und die damit verbundenen, möglichen finanziellen Konsequenzen informiert. Das Parlament wird im Lauf der Budgetdebatte den J+S-Kredit für 2026 festlegen. Verabschiedet wird das Budget in der Dezembersession.
Das Sportförderprogramm Jugend+Sport besteht seit 53 Jahren und gilt auch ausserhalb der Schweiz als einzigartig. Mehr dazu auf der Webseite von Jugend+Sport.
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