Auf den Spuren des kulturellen Erbes in Nidwalden

2. September 2024

Die Europäischen Tage des Denkmals 2024 finden am 7. und 8. September statt. Sie sind dem Thema «Vernetzt» gewidmet. Das Programm im Kanton Nidwalden beleuchtet die verkehrstechnische, kulturelle und wirtschaftliche Vernetzung Nidwaldens aus der Perspektive des baukulturellen Erbes.

Die Fachstelle für Denkmalpflege und Partnerorganisationen präsentieren der interessierten Bevölkerung an den Europäischen Tagen des Denkmals vom Samstag und Sonntag, 7./8. September 2024, verschiedene baukulturelle Themen rund um das Thema «Vernetzt». Schweizweit gehen an diesem Wochenende Veranstaltungen der Frage nach, wie Netzwerke den Handel, religiöse Überzeugungen, wissenschaftliche Erkenntnisse, technische Innovationen sowie kulturelle und künstlerische Praktiken das kulturelle Erbe geprägt haben.

Den Auftakt in Nidwalden bildet bereits am Donnerstag, 5. September, die Buchvernissage für den achten Band der Reihe «Baukultur in Nidwalden», mit welcher die kantonale Denkmalpflege das Ziel verfolgt, den Blick auf die Schönheit und Einzigartigkeit der hiesigen Baukultur zu schärfen. Der neue Band fasst zwei Essays zusammen, die eine Aussensicht auf Nidwalden werfen. Die Zürcher Architekturjournalistin Sabine von Fischer und der Berner Fotograf Beat Schertenleib erkundeten den Kanton mit ihren eigenen Augen. Dabei stiessen sie auch auf die grossen baukulturellen Themen, die gesamtschweizerisch verhandelt werden. Im Rahmen der Vernissage findet eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Architektur und Denkmalpflege statt. Wie steht es um die Baukultur in Nidwalden und wohin soll sich diese entwickeln? Wie fördert man den baukulturellen Diskurs zwischen Planen, Bauen und Bewahren?

Am Samstag, 7. September wird auf einer Wanderung über den Lopper unter sachkundiger Führung der Bedeutung und Pflege der historischen Verkehrswege an der alten Brünig-Route nachgegangen. Im Anschluss führen Historiker Christoph Baumgartner und Denkmalpfleger Sebastian Geisseler über die Acheregg in Stansstad, wobei der Fokus auf der modernen Erschliessung des Kantons liegt. In imposanter Landschaft hat sich hier mit den Portalen des Loppertunnels, der Achereggbrücke und der Marienkapelle ein einmaliges Ensemble aus der Pionierzeit des Autobahnbaus in der Schweiz erhalten. Den ganzen Samstag über öffnet der Mirage-Verein in Ennetbürgen die Tore des sogenannten Standlaufgebäudes auf dem Flugplatz. Der Verein bietet Einblick in die für die wirtschaftliche Entwicklung Nidwaldens wichtige Militärfliegerei mit einem Fokus auf die Geschichte der Mirage.

Am Sonntag, 8. September, führt die Denkmalpflege durch die Schweizer Metall- und Uhrenarbeiterverbands-Siedlung (SMUV) in Stans. Die genossenschaftliche Kleinsiedlung der Luzerner Architekten Theiler/Helber von 1943 steht für den wirtschaftlichen Wandel in Nidwalden im 20. Jahrhundert. Denkmalpflege und Architekten geben Einblick in die Geschichte der Anlage und die Herausforderungen der laufenden Gesamtsanierung. Am Sonntagnachmittag führen der Historiker André Holenstein und Sebastian Geisseler auf den Spuren von Melchor Lussy durch Stans. Mit seiner wirtschaftlichen und politischen Tätigkeit im ausgehenden 16. Jahrhundert weit über Nidwalden hinaus, steht Lussy exemplarisch für die enge Verflechtung des kleinen Landkantons mit der Eidgenossenschaft und Europa.
 

Das Programm im Überblick

Donnerstag, 5. September

  • 18.30 Uhr: Baukultur in Nidwalden – Grosse Themen im kleinen Kanton, Winkelriedhaus, Stans.

Samstag, 7. September

  • 11.00 - 16.00 Uhr: Tag der offenen Tür beim Mirage-Verein Buochs, Bremshaus Herdern, Herdern 16, Ennetbürgen.
  • 9.30 - 13.00 Uhr: Rund um den Lopper, Wanderung von Hergiswil nach Stansstad, Treffpunkt: Dorfplatz Hergiswil (Anmeldung erforderlich).
  • 13:30 Uhr: Nidwaldens Anschluss an die Welt, Treffpunkt: Acheregg 1, Stansstad.

Sonntag, 8. September

  • 11.00 Uhr: Landi-Idylle für Arbeiter – Die SMUV-Siedlung in Stans. Treffpunkt: Buochserstrasse 39, Stans.
  • 14.00 Uhr: Melchior Lussy – Eine Spurensuche in Stans, Treffpunkt: Dorfplatz Stans.
  • 17.00 Uhr: Vom Hotelpark zum Rückzugsort – Ausstellung über die kunsthistorische Geschichte eines Beckenrieder Boots- und Wohnhauses am See, Vernissage, Ermitage, Dorfstrasse 30, Beckenried.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Mit Ausnahme der Wanderung um den Lopper ist keine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen: kulturerbe-entdecken.ch

 

Bild Marienkapelle
Die Marienkapelle oberhalb der Achereggbrücke in Stansstad.

Zugehörige Objekte

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Medienmitteilung Europäische Denkmaltage (PDF, 201.75 kB) Download 0 Medienmitteilung Europäische Denkmaltage
Bild Marienkapelle oberhalb Autobahn (JPG, 1.74 MB) Download 1 Bild Marienkapelle oberhalb Autobahn