Gnappiried

Das Gnappiried befindet sich im Grossried (Stans NW) südlich vom Bürgenstock und umfasst 320'000 m2. Es dient einerseits als Schiess- und Ausbildungsplatz, andererseits als Naherholungs- und Naturschutzgebiet.

Schiess- und Ausbildungsplatz

Mit dem Beschluss zum Bau einer neuen Kaserne auf dem Waffenplatz Wil b/ Stans wurde das Gnappiried als eigentlicher Schiess- und Ausbildungsplatz bestimmt. 1968 wurde zwischen dem Kanton Nidwalden und der Genossenkorporation Stans ein Pachtvertrag für das Grossried abgeschlossen. Der Vertrag wurde im Jahr 1994 durch eine Vereinbarung abgelöst, die 2017 erneuert wurde und bis heute noch gültig ist.

Die Schiessanlage wird hauptsächlich durch militärische Truppen genutzt. Für die Belegungen auf dem Schiessplatz ist die Koordinationsstelle 2 verantwortlich. 

Aktuelle Schiessanzeigen 

Naturschutzgebiet

Das Gnappiried ist ein Flach- und Hochmoor von nationaler Bedeutung. Hier lebt eine bemerkenswerte Anzahl seltener Pflanzenarten, zum Beispiel der Lungenenzian oder mehr als 20 Orchideenarten.

Auch die Fauna des Gnappirieds ist sehr vielfältig. Der seltene Grosse Moorbläuling, ein Tagfalter, legt seine Eier in die Blütenknospen des Grossen Wiesenknopfes. Die Räupchen fressen erst in den Knospen, bevor sie sich im Herbst zu Boden fallen lassen und dann von Ameisen in deren Nest getragen werden. Dort lebt die Schmetterlingsraupe räuberisch von der Ameisenbrut. Die Gelbbauchunke lebt in einer grossen Population in den Tümpeln im Gnappiried. Ihr glockenartiger Ruf kann man im Spätfrühling bis Frühsommer gut hören.

Durch die extensive Bewirtschaftung ist der Artenreichtum sehr viel höher als in der intensiv genutzten Umgebung. Die spezielle Flora bietet vor allem den Insekten Lebensraum und Nahrung. Besonders augenfällig sind die grossen Insekten wie Käfer, Heuschrecken und Schmetterlinge. Insekten mit Larven, die im Wasser leben, wie die Libellen und Eintagsfliegen, sind in den Tümpeln ebenfalls mit zahlreichen Arten vertreten. Ausserdem wurden im Gnappiried schon über 80 verschiedene Vogelarten festgestellt.

Das Gnappiried wurde 1962 durch die Pflanzenschutzschutzverordnung unter Schutz gestellt. Seit 1988 wird der Schutz und die Nutzung in der Verordnung zum Schutz des Gnappiriedes geregelt. Die Flachmoore, die Hochmoore und die Amphibienlaichgebiete sind von nationaler Bedeutung.

Das Gnappiried ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Bitte helfen Sie mit, die vorhandenen hohen Naturwerte auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Verlassen Sie die Wege nicht, führen Sie Hunde an der Leine und nehmen Sie Abfall wieder mit nach Hause. Besten Dank!

Weitere Infos zum Naturschutzgebiet:
Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz

Zugehörige Objekte